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Weinreise | Weinanbaugebiet Nahe

Das Weinanbaugebiet Nahe verdankt seinen Namen dem kleinen Fluss, der bei Bingen in den Rhein mündet. Auf seine Größe bezogen, liegt es klar im Mittelfeld der deutschen Weinanbaugebiete, hat aber trotzdem eine wahnsinnige Vielfalt zu bieten. Man findet hier ganz unterschiedliche klimatische Bedingungen, je nachdem ob die Weinberge eher direkt am Fluss, oder im „Hinterland“ liegen und auch die Böden sind sehr unterschiedlich. Vom Rotliegenden über Schiefer und Lehmböden gibt es eine große Bandbreite. Entsprechend werden an der Nahe auch sehr viele verschiedene Rebsorten angebaut. An der Spitze stehen, wie so oft, Riesling und Müller-Thurgau sowie Dornfelder bei den Rotweinen. Die roten Rebsorten machen jedoch nur rund ein Viertel der Rebfläche aus.

Die Qualitäten, die die Winzerinnen und Winzer erzeugen, können sich sehen lassen und müssen den Vergleich mit den Spitzen aus anderen Anbaugebieten nicht scheuen. Dass die Nahe noch immer ein Geheimtipp ist, liegt auch daran, dass es das Weinanbaugebiet in dieser Form noch nicht seit Jahrhunderten, sondern unter diesem Namen erst seit knapp 100 Jahren gibt. Wein wird dort zwar schon viel länger angebaut, wie beispielsweise im Weinort Mandel schon seit über 1000 Jahren. Früher waren die Weingüter jedoch häufig ein Mischbetrieb: Es gab also neben dem Wein, auch noch Obst- und Gemüsefelder und meist Nutztierhaltung. Wie auch in der Pfalz und Rheinhessen, haben sich die meisten Weingüter nun jedoch zu 100% dem (Qualitäts-)Weinbau verschrieben. Wo früher noch Kartoffeln wuchsen, stehen heute Weinreben. Doch gerade ander Nahe sieht man zwischen den Rebflächen auch noch viele Äcker (meist auf der Nordseite der Hänge).

Kennenlernen kann man die wunderschöne Landschaft und auch die Weine auf zahlreichen Wanderwegen an der Nahe entlang. Manchmal stehen dort nämlich kleine, gemauerte Schränke gefüllt mit kühlen Weinen. Wer also unterwegs Durst bekommt, kann sich bedienen und legt einfach das entsprechende Kleingeld in eine Kasse in diesen Schrank. Auf dem Land funktioniert dieses Vertrauensprinzip wunderbar und wer weiß, ob nicht mancher Wanderer noch einmal Nachschub im Weingut kauft, wenn es geschmeckt hat 😉

 

Noch praktischer ist es natürlich, wenn der Weinhändler eures Vertrauens euch die Nahe etwas näher bringen möchte und ein entsprechendes Weinpaket geschnürt hat! HIER geht es zum Nahe-Paket.

Weinreise | Weinanbaugebiet Rheinhessen

Ai Gude! Rund um den GW-Stammsitz in der „Great Wine Capital“ Mainz liegt das größte Weinanbaugebiet Deutschlands: Rheinhessen. Hier produzieren mehr als 6000 Winzerinnen und Winzer Wein. Nur in 5 Dörfern stehen tatsächlich keine Reben. Entsprechend ist die hügelige Landschaft Rheinhessens durch den Weinbau geprägt: Reben soweit das Auge reicht. Drei Viertel davon tragen weiße Trauben: Riesling und Müller-Thurgau stehen dabei an der Spitze. Kein Wunder, denn die Rheinhessen sind auch echte „Schobbestecher“. In der klassischen „Mainzer Stange“, einem Weinglas mit besonderem Muster, wird nämlich gerne auch mal (Weiss-)Weinschorle getrunken. Dazu gereicht wird, üblicherweise am Wochenende zum gemeinsamen „Frühstück“, „Weck“ (Brötchen) und „Worschd“ (Fleischwurst).

Rheinhessen ist aber nicht nur für diesen einfachen Klassiker „Weck, Worschd un Woi“ bekannt, sondern auch für einige der besten Weinlagen Deutschlands. Beispielsweise den Roten Hang in Nierstein, wo zugleich auch die älteste Weinlage Deutschlands zu finden ist. Hier wurden schon vor Christi Geburt Reben angepflanzt. Vor allem die Rebenlandschaft entlang des Rheins ist wunderschön und so waren die Winzer erfinderisch und haben Weck, Worschd und Woi mit dem Ausblick kombiniert. Das ganze nennt sich dann „Funzelfahrt“ und funktioniert so: Rund 15 Leute sitzen auf einer „Rolle“, also einem Anhänger, und werden vom Winzer mit seinem Traktor durch die Weinberge gefahren. Dabei sitzt man natürlich nicht auf dem Trockenen, sondern kann die Weine dort probieren, wo sie wachsen.

Klar gibt es bei der riesigen Menge an Wein in Rheinhessen auch noch viele Fasswein-Winzer. Das sind Winzerinnen und Winzer, die keine eigenen Weine in einem Weingut auf die Flasche bringen, sondern für den Massenmarkt produzieren. Also den Wein gleich fassweise verkaufen, daher auch der Name. Das sind per se keine schlechten Produkte, aber sie genügen eben anderen Ansprüchen. Es gibt jedoch auch viele Winzerinnen und Winzer in Rheinhessen, die die Vielfalt der verschiedenen Landschaften und Begebenheiten in Rheinhessen auf die Flasche bringen. In Ingelheim ist beispielsweise ein Mekka für Rotweine entstanden und im Selztal wachsen charaktervolle Burgundersorten. Die Größe Rheinhessens sorgt eben auch dafür, dass ordentlich Abwechslung gibt. Auch bei uns im Shop finden sich viele Tropfen aus „unserer Heimatregion“, die aber bestimmt nicht alle gleich schmecken. Probiert am besten selbst, für den Anfang haben wir euch drei rheinhessische Klassiker in unser Winecation-Paket gepackt.

Weinreise | Weinanbaugebiet Mosel

Eine der schönsten Weinregionen der Welt liegt bei uns um die Ecke. Die Rede ist von der Mosel. An den zahlreichen Moselschlingen wachsen in den steilsten Weinbergen Europas fast überall Weinreben. Diese einmalige Landschaft ist nicht nur schön anzusehen, sondern bringt auch einzigartige Weine hervor. Um das Jahr 1900 gehörten Rieslinge von der Mosel sogar zu den teuersten Weinen der Welt. Auch heute hat die Mosel noch viel zu bieten. Was genau verraten wir euch mit unserer kurzen Weinreise.

Zur Weinregion Mosel, gehören auch die Lagen rund um die Flüsse Saar und Ruwer. Bis 2007 hieß die Region auch offiziell noch Mosel – Saar – Ruwer. In unserem Moselweinpaket haben wir deshalb auch einen Wein von der Saar, vom Weingut Willems-Willems, reingepackt. Dass sich in diesem Paket drei Rieslinge befinden, ist ebenfalls kein Zufall. Denn auf mehr als 60% der Rebfläche an der Mosel wächst Riesling. Diese Rebsorte kann das Terroir, also das besondere Klima und die einmalige Mineralik der Schieferböden, am besten in die Flasche transportieren. Nicht selten kommt der Riesling auch mit etwas Restzucker auf die Flasche, ist also süßer. Auf dem Etikett erkennt man das an Begriffen wie „Kabinett“, „Spätlese“, „Halbtrocken“ oder „Lieblich“.

Die Steillagen an der Mosel, in denen ein Großteil der Reben stehen, fangen besonders viel Sonne ein und profitieren auch davon, dass die Mosel nachts die Wärme speichert. Schon die Römer wussten, dass sich aus den Trauben aus diesen Lagen hervorragende Weinreben herstellen lassen. Dass die Reben auf Schieferböden wachsen, wird überall in den Weinbergen ersichtlich (siehe Foto).

Bis aus den  Trauben aus der Steillage ein feiner Wein wird, ist viel Handarbeit nötig. Denn in die steilsten Lagen kommt kein Traktor oder Vollernter. Doch die Winzerinnen und Winzer an der Mosel sind kreativ geworden. In einigen steilen Weinlagen, gibt es kleine motorisierte Karren auf Schienen, um Arbeitsmaterialien (und den Winzer 😉 ) in den Weinberg zu transportieren. In solchen steilen Lagen stehen die Reben meistens als hochgewachsene Einzelstöcke, statt in Zeile, wie in vielen anderen Weinbauregionen (siehe Foto).

In weniger steilen Lagen, kommen in den Rebzeilen sogenannte Raupen zum Einsatz. Sie hängen an einer Seilwinde, damit sie nicht abrutschen und den Hang auch wieder heraufkommen. Das große Maß das trotz der kleinen Hilfsmittel an Handarbeit nötig ist, trägt immerhin auch dazu bei, dass aus tollen Lagen auch geile Weine werden.

Ein Wochendtrip zum Wandern und Weintrinken an die Mosel lohnt sich immer. Die Winzerinnen und Winzer heißen Weintouristen gerne willkommen und auf dem Moselsteig kann man die Region zu Fuß erkunden – bis hin zum steilsten Weinberg Europas. Wem das zu anstrengend klingt, sollte sich einfach ein Stück Mosel nach Hause holen. In unserem Moselpaket kann man die Vielfalt der Mosel-Rieslinge erschmecken und bekommt vielleicht Lust auf einen Besuch. Prost!

Weinreise | Südafrika

Goeie dag! Auf der anderen Seite der Erdhalbkugel tut sich auch viel im Weinbau, deshalb schauen wir uns heute einmal Südafrika etwas genauer an. Weinbau gab es hier zwar schon zu Zeiten der Apartheid, aber erst mit der Öffnung des Landes in den 1990er Jahren hat es einen Qualitätssprung im südafrikanischen Weinbau gegeben. Geblieben aus der Zeit vor der Öffnung des Landes sind immerhin noch 46 der großen Kooperativen. Früher war es nämlich in Südafrika üblich, dass Trauben von Winzern in großen Mengen produziert wurden, jedoch nicht von ihnen selbst, sondern von Winzergenossenschaften zu Wein weiter verarbeitet wurden. Die Entwicklung geht jedoch seit der Öffnung zu immer mehr privaten Weingütern, von denen es heute rund 560 gibt.

Einzug gehalten haben in den 1990er Jahren auch bekannte, internationale Rebsorten. Rund 50% der Rebfläche sind heute mit den “großen Sechs” bedeckt: Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Shiraz und die südafrikanische Rotwein-Rebsorte Pinotage. Letztere ist eine an der Universität Stellenbosch gezüchtete Rebsorte aus Cinsault und Pinot Noir (Spätburgunder). Sie bringt vor allem kräftige Aromen mit, wie beispielsweise Kaffee und darf natürlich in unserem Südafrika-Winecation-Paket nicht fehlen. Das Anbaugebiet Stellenbosch, in der Nähe von Kapstadt, ist nach wie vor das Mekka der südafrikanischen Weinproduktion. Hier ist die Dichte an Reben und Winzern am höchsten und (wenn nicht gerade Corona ist) heißen die Weingüter gerne Touristen willkommen. Tastings, Weinbergtouren oder eine Nacht im Gästezimmer auf dem Weingut gehören zum Standardprogramm der meisten Weingüter. Sarah und Alice von der GW-Crew waren schon einmal da (hier findet ihr den Bericht). Doch auch im Ausland kann man in den Genuss des Weins vom Kap kommen, denn 60% werden exportiert.

Neben den Rotweinen ist auch der Sauvignon Blanc aus Südafrika sehr beliebt und bekannt für seine besondere Aromatik, die stark an grüne Paprika erinnert. Klar, dass wir also auch einen Sauvignon Blanc in’s Paket packen mussten. Hoffen wir also, dass euch die Weine etwas Sonne, Wind und Urlaubsgefühl vom Kap der Guten Hoffnung nach Hause in den Garten bringen. Domkop!

W E I N F A K T E N

  • Rebfläche: 130.000 Hektar
  • Weinkonsum pro Kopf: 10 Liter
  • Die häufigsten Rebsorten:
    Chenin Blanc (18%), Cabernet Sauvignon (12%), Syrah (11%)

Weinreise | Österreich

Servus! Willkommen im Land des Grünen Veltliner. Was in Deutschland der Riesling, ist in unserem bergigen Nachbarland der Grüne Veltliner. Die meistangebaute Rebsorte in Österreich darf in diesem Paket natürlich nicht fehlen. Der meiste Wein wächst in Niederösterreich rund um Wien, zum Beispiel im Weinanbaugebiet Wagram. Dort ist auch das Weingut Eschenhof-Holzer zu Hause, von dem die drei Weine in diesem Paket stammen. Arnold ist der kreative Kopf im Weingut und zeigt, dass Österreich mehr zu bieten hat als „nur“ Grünen Veltliner. Sein Pét Nat Raw Rosé (was das genau ist, könnt ihr auch hier nachlesen) ist ein prickliger Naturwein, den man unbedingt probieren sollte.

Gefallen an der Vielfalt der österreichischen Weinwelt, haben vor allem die Österreicher selbst gefunden. Drei Viertel des österreichischen Weins, wird direkt im Herkunftsland getrunken, unteranderem in der sehr weinaffinen Gastronomie. Nach einem Weinskandal in den 1980er Jahren hat sich der Weinbau in Österreich revolutioniert und sich konsequent der Erzeugung von Qualitätsweinen verschrieben. Dieser Wandel ist nicht nur in Deutschland unbemerkt geblieben, die auch gerne mal einen feinen Wein von ihren Nachbarn trinken. Auch in den USA zum Beispiel wächst die Nachfrage nach Weinen aus Österreich. Dabei steht nicht nur der Grüne Veltliner im Vordergrund. Zweigelt und Blaufränkisch sind zwei rote Rebsorten, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen und eher in den südlichen Weinanbaugebieten Österreichs angepflanzt werden.

Ausgestattet mit diesem neuen Wissen über unsere Nachbarn im Süden könnt ihr euch auf eine ausgiebige Wandertour begeben und die drei Weine als Wegzehrung einpacken. So kommt hoffentlich etwas Urlaubsgefühl bei euch zu Hause auf. Prost!

F A K T E N

Rebfläche: 45900 Hektar
Weinkonsum pro Kopf: 28 Liter
Häufigste Rebsorten:
Grüner Veltliner (29%)
Zweigelt (14%)
Blaufränkisch (9%)

Weinreise | Spanien

¡Hola! Wir erkunden ein echtes Schwergewicht der Weinwelt: Spanien. Allein die Anbaufläche ist schon gigantisch: Fast eine Million Hektar sind mit Reben bepflanzt. Damit ist es flächenmäßig das größte Anbauland der Welt. Blickt man auf die Produktionsmenge verschiebt sich das Bild ein wenig. Hier liegt Spanien mit rund 40 Millionen Hektolitern „nur“ auf Platz 3 (hinter Italien und Frankreich). Ein Grund dafür ist das heiße und trockene Klima, welches die Erträge verringert. Das Klima ist jedoch auch essentiell für die gehaltvollen und kräftigen Rotweine, für die Spanien weltweit bekannt ist.

Wein wird in allen 17 autonomen Regionen Spaniens angebaut, wobei rund die Hälfte der Rebfläche in Castilla-La-Mancha zu finden ist. Damit ist dort die größte Konzentration an Reben weltweit. Die autonomen Regionen dürfen jedoch nicht mit den Anbaugebieten verwechselt werden. Diese entwickeln sich in Spanien recht dynamisch, sodass jedes Jahr neue dazukommen. Die bekanntesten davon sind Rioja, Ribera del Duero und Priorat. Spanien ist natürlich nicht nur für seine schiere Größe als Weinbauland bekannt, sondern auch für die Qualität – insbesondere der Rotweine.

Neben der Klassifikation nach Anbaugebieten werden Spanische Weine nach Reifestufen unterschieden. Hier gibt es für die Roten die Stufen Crianza, Reserva und Gran Reserva. Möchte ein Wein eines dieser Prädikate tragen, so muss er zunächst eine vorgeschrieben Zeit im Holzfass (max. 600 Liter) und anschließend noch in der Flasche reifen. Dadurch sind Spanische Weine häufig schon beim Kauf trinkreif, was sicherlich auch ihre Beliebtheit zumindest teilweise erklärt. Rotwein trinken die Spanier übrigens nicht nur im (auch sehr warmen) spanischen Winter, sondern gekühlt (auf 15-18 Grad) auch zu Tapas im Sommer. Also Tisch decken, Wein kalt stellen und losschlemmen. Die passenden Weine dafür, findet ihr in unserem Winecation-Paket. Salud!

F A K T E N

Anbaufläche: Eine Millionen ha
Weinproduktion: 40.000.000 Liter
Anteil Rotwein: 51,1 %
Weinkonsum pro Kopf: 25 Liter
Reifezeiten: Crianza: 6-12 Monate im Holzfass & 12-18 Monate auf der Flasche
Reserva: 36 Monate Gesamtreife, davon mindestes 12 Monate im Barriquefass (225l)
Gran Reserva: 60 Monate reife gesamt, davon mindestens 24 Monate im Barrique

Weinreise | Portugal

Bem vindo a Portugal! Wir widmen uns nun diesem nicht ganz so bekannten, aber dafür extrem spannenden Anbauland. Die Geschichte des Weinbaus reicht hier zurück bis auf die Phönizier. Portugal war mit seinen Likörweinen, Madeira und Portwein, eine der ersten Exportnationen der Welt. Das Douro-Tal in Portugal (Alto Douro) ist nicht nur wunderschön (siehe Bild), sondern auch die älteste Weinbauregion der Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Nach dieser frühen Blüte verfiel das Weinland allerdings in eine Art Dornröschenschlaf, der bis Anfang der 1990er Jahre andauerte.

Nachdem Likörweine in den 1970ern in eine Absatzkrise gerutscht sind, dauerte es eine Weile, bis das Land seine neue Weinidentität gefunden hat. Dazu gehörte auch eine generelle Umstrukturierung des Weinbaus. Die Rebfläche hat sich seit Anfang der 90er fast halbiert. Dabei ist allerdings die Produktivität der Rebanlagen gestiegen, wobei diese noch immer sehr gering ist. Gründe für diese geringe Produktivität gibt es mehrere. Der Rebbestand ist zum Teil sehr alt, was zu niedrigen Erträgen führt. Dazu kommt das teils harsche Klima und auch karge Böden. Außerdem ist die moderne Anbautechnick noch nicht überall angekommen.

ABER: Das Land hat sich mittlerweile extrem gut aufgestellt. Viel Geld und Knowhow fließen in den Weinsektor. Moderne Weingüter schießen in allen Anbaugebieten aus dem Boden. Der Rebbestand wird verjüngt und zu den vielen einheimischen Rebsorten kommen immer mehr global angebaute, wodurch sich der Weinstil dem internationalen Geschmack annähert, ohne dabei seine Individualität zu verlieren.

Gebiete, die früher nicht für gute Weine bekannt waren (z.B. Alentejo, Dao…) erleben eine qualitative Renaissance. Dabei bleiben die Preise noch recht niedrig. Kurzum Portugal ist ein Weinland im Umbruch, dass man unbedingt im Auge behalten sollte.

Probiert doch einmal die Tropfen von Caves Campelo oder der Casa Relvas aus Portugal!

F A K T E N

Anbaufläche: 194.000 ha
Veränderung seit 1990: -48,8 %
Anbaufläche DE: 102.000 ha
Weinproduktion: ca. 7 Millionen Liter
Weinproduktion DE: ca. 9 Millionen Liter

Rebsorten: ca. 330
Weinkonsum p.K.: 50 l pro Jahr

Weinreise | Frankreich

Weiter geht’s mit unserer Weinreise! Cette fois: la France. Nach dem trockenen theoretischen Teil könnt ihr euch mit dem Frankreich-Paket dem feucht(-fröhlich)en Probieren widmen und euch den französischen Glanz nach Hause holen.

Champagner, Bordeaux, Chablis, Pouilly Fumé – eigentlich nur die Namen französischer Weinbauregionen. Doch sie stehen weltweit für höchste Qualität im Weinbau. Anders als in Deutschland, wo auf den meisten Preislisten ein buntes Rebsorten-Treiben herrscht, spezialisieren sich die verschiedenen Weinregionen Frankreichs auf bestimmte Rebsorten und Ausbaustile. Trinkt man einen Chablis, beschreibt man mit der Aussage nicht nur die Herkunft, sondern gleich auch die Rebsorte: Chardonnay. Bordeaux-Weine sind Rotwein-Cuvées, meist aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc. Trinkt man einen Pouilly Fumé, heißt das: es ist ein Sauvignon Blanc, obwohl es eigentlich ein Herkunftsgebiet an der Loire ist, das sich aus dem Namen der Stadt Pouilly-sur-Loire und dem Wort fumé (franz. für geräuchert, eine Anspielung auf Feuersteinaromen im Bouquet) zusammensetzt. Die größte Erfolgsgeschichte in der Wein-Profilierung ist wohl der Champagner.

Auf dem Weltmarkt funktioniert das super. Französische Weine und Herkunftsbezeichnungen sind Marken. Obwohl der Anteil Frankreichs am Weltweinmarkt in Bezug auf die Menge nur 20% beträgt, ist der Anteil in Bezug auf den Umsatz bei 25%. Hinzu kommt, dass Frankreich mit seinen 786.000 ha Anbaufläche das flächenmäßig drittgrößten Weinland der Welt, nach Spanien und China, ist. Allein die Anbaufläche von Bordeaux ist mit 120.000 ha größer als alle deutschen Anbaugebiete zusammen.

Was ist das Geheimnis hinter der französischen Erfolgsgeschichte? Das Terroir! Das heißt, man soll Herkunft, Boden und Klima im Wein schmecken können. Diese Besinnung auf die Gegebenheiten der Natur ist es auch, die hinter der Betonung der Weinregionen steckt. Auch auf den Etiketten findet sich diese Philosophie wieder. Je genauer die Herkunftsangabe ist, desto hochwertiger der Wein. Ein Wein aus einer besonderen Lage steht also über dem Wein, der beispielsweise aus einem bestimmten Ort kommt. Diese Idee war so erfolgreich, dass die Logik des französischen Weingesetzes weltweit adaptiert wurde.

Die passenden Tropfen für euren französischen Abend haben wir euch schon ausgesucht, ihr müsst nur noch Baguette, Käse und vielleicht ein paar Kerzen besorgen. À votre santé!

F A K T E N

Anbaufläche: 786.000 ha
– rote Trauben: etwa 75% / 604.500 ha
Weinbaubetriebe: ca. 144.000
Weinproduktion: 47.500.000 hl
Weinexport: 14.000.000 hl

Weinkonsum pro Kopf: 27 Liter
Durchschnittspreis Wein/Liter: 4,26€
Meist angebaute Rebsorten:
1. Merlot – 14 %
2. Grenache Noir – 11 %
3. Ugni Blanc (für Cognac und Armagnac) – 10%

Weinreise | Italien

La dolce vita! Den ersten Stopp unserer flüssigen Reise durch Europa legen wir in Italien ein. Im Weinland No. 1 wird nicht nur viel, sondern auch richtig geiler Wein auf die Flasche gebracht. Auf dem mediterranen Stiefel (inklusive Inseln) werden auf rund 682.000 ha Reben angebaut, wodurch es flächenmäßig das viertgrößte Anbauland der Welt ist. Mengenmäßig sieht es allerdings anders aus, denn hier liegt Italien mit einer jährlichen Produktion von rund 50 Millionen Hektolitern ganz vorne und kämpft lediglich manchmal mit Frankreich um die Krone.

Richtig spannend wird es, wenn man sich die Rebsorten in Italien anschaut, denn hier befindet man sich im Jurassic Park der Reben – so viele verschiedene, teils uralte und fast vergessene Sorten gibt es. Um das mal in Zahlen zu fassen: derzeit werden rund 350 Rebsorten angebaut, wovon 330 italienischen Ursprungs sind. Viele davon spielen wirtschaftlich gesehen natürlich keine Rolle, aber die Vielfalt ist doch erstaunlich.

Es gibt keine Ecke in Italien, in der sich kein Wein findet. Organisiert ist die Produktion in 20 Anbaugebieten, wobei das Veneto mit einem Anteil von knapp 20% der Produktion das mit Abstand größte ist. Dort zu Hause sind auch unsere Freunde von Contrà Soarda, die hinter Zio Porco Wines stecken. Auf ihrem Weingut sind nicht nur Weineben „zu Hause“, es gibt dort auch Olivenbäume, Esel und Hühner. Ein echter Landwirtschaftsbetrieb eben, den unsere GW-Crew schon besucht hat. Im Video zeigen wir euch ein paar Impressionen des Roadtrips, inkl. Zwischenstopp in der Schweiz.

Genug Theorie, jetzt wird es Zeit italienisches Urlaubsgefühl nach Hause zu bringen. Wir haben euch das passende Paket geschnürt. Ihr müsst nur noch Pizza und Pasta besorgen, euch auf eine Piazza setzen und la dolce vita in den heimischen Gefilden genießen. Cin cin!

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

Anbaufläche: 682.000 ha
Anbaugebiete: 20
Weinproduktion: 50 mio. hl
Anteil Weißwein: 54 %
Weinkonsum: 22,5 mio. hl

Meist angebaute Rebsorten:
1. Sangiovese 71.500 ha
2. Trebbiano 55.000 ha
3. Montepulciano 34.800 ha
4. Catarratto 34.800 ha
5. Merlot 28.000 ha

Weinreise | Weinanbaugebiet Pfalz

Fröhliche Pfalz – Gott erhalt’s! In unserer neuen Weinreise-Reihe wollen wir euch bestmöglich auf den Urlaub zu Hause vorbereiten. Viel weiter weg, wird man wohl 2020 selten kommen können. Wenn das Paradies vor der Tür liegt, dann ist das aber vielleicht auch gar nicht nötig 😉 Wir stellen euch einige der offiziellen 13 deutschen Weinanbaugebiete vor. Nur in diesen ausgewiesenen Gebieten darf in Deutschland Wein angebaut werden. Den Start machen wir im zweitgrößten Weinanbaugebiet Deutschland, der wunderschönen Pfalz.

Herzstück des Weinanbaugebiets Pfalz ist die 85 Kilometer lange Deutsche Weinstraße, die von Schweigen-Rechtenbach an der französischen Grenze bis an den Rand Rheinhessens in Bockenheim führt. Fährt man die malerische Strecke zwischen Pfälzer Wald und Rheinebene entlang, sieht man vor allem Reben, Reben und Reben und kommt durch ein malerisches Weindorf nach dem nächsten.

Ein Viertel der deutschen Rebfläche liegt in der Pfalz und nirgends sonst auf der Welt wächst so viel Riesling wie hier. Kein Wunder ist das bei den Pfälzern der Schobbewein Nr. 1! Doch das bedeutet nicht, dass hier nur billige Weine für die Masse produziert werden. Insbesondere am Haardtgebirge wachsen einige der besten (und teuersten) Rieslinge Deutschlands. Dabei hilft das besonders milde Klima (für deutsche Verhältnisse ;)). In manchen Jahren strahlt die Pfälzer Sonne mehr als 2000 Stunden auf die Reben. Wird einem das zu warm, kann man im Schatten der Bäume des Pfälzer Waldes stundenlang ganz entspannt von Hütte zu Hütte wandern. Dort gibt es als Belohnung dann einen ordentlichen „Pälzer Schobbe“ zur Erfrischung. 4 Finger breit Wein, 1 Finger breit Wasser und zwar in einem im 0,5L Dubbeglas. Die Riesling-Schorle gehört nicht nur zu jeder Wandertour, sondern vor allem auch zu jedem Weinfest, von denen es (zumindest 2021 wieder) jedes Wochenende mindestens eins gibt. Mit dabei ist im Herbst auch das größte Weinfest der Welt in Bad Dürkheim, der Dürkheimer Wurstmarkt (siehe Foto von Sven und Philipp). Gefeiert wird es im Schatten des größten Weinfasses der Welt, in dem jedoch kein Wein liegt, sondern ein Restaurant zu finden ist.

Wein ist allgegenwärtig in der Pfalz. Welch besseren Ort könnte es also geben um die deutsche Weinkönigin zu krönen? Jedes Jahr im Herbst findet diese Wahl am Mittelpunkt der Deutschen Weinstraße, in Neustadt an der Weinstraße, statt. Der Herbst, wenn die Trauben geerntet werden und man in den Winzergenossenschaften den ersten neuen Wein aka Federweißen trinken kann, eignet sich super für einen Ausflug in die Pfalz.

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, einen echten Pfälzer Schobbe zu probieren und etwas Pfälzer Lebensgefühl in euren vier Wänden braucht, dann bestellt euch doch einfach unser PFALZ-PAKET. Zum Wohl. Die Pfalz.