Pét Nat ist die Kurzform von Pétillant Naturel, also ein natürlicher Prickler im eigentlichen Wortsinn. Zur Herstellung wird der noch gärende Most in Flaschen abgefüllt und mit einem Kronkorken verschlossen. Bei der Weinherstellung findet die Gärung normalerweise im Tank oder Holzfass statt, und das CO2 kann aus diesen Gärbehältern über einen Gärspund entweichen. Beim Pét Nat ist die Gärung noch nicht abgeschlossen und diese läuft in der verschlossen Flasche weiter. Die entstehende Kohlensäure kann nicht aus der verschlossenen Flasche entweichen und sie bindet sich im Wein, was zu dem Prickeln, dem Pétillant, führt. Im Prinzip ähnelt ein Pét Nat in der Herstellung einem konventionellen Schaumwein, wie Sekt oder Cava. Bei der Schaumweinherstellung wird ein bereits vergorener Stillwein, mit Hilfe von Zucker und Hefe, in eine zweite Gärung geschickt, die unter Verschluss stattfindet und das C02 wird in dem Wein gebunden. Beim Pét Nat findet nur eine Gärung statt, dadurch wirken die Weine meist fruchtiger und frischer als die doppelt vergorenen Schaumwein-Cousinen. Das ist auch der Grund für den Namen ’natürlich prickelnd‘, da diese Art der Prickler-Herstellung auch die urtümliche und erste Art war, wie man Bubbles in den Wein bekommen hat. Im Gegensatz zu Schaumweinen wird ein Pét Nat häufig nicht degorgiert, d.h. die Hefe bleibt in der Flasche und das Getränk ist dementsprechend trüb. Ähnlich wie bei einem naturtrüben Apfelsaft oder einem unfiltrierten Kellerbier trägt die Hefe zu einem volleren und leicht würzigen Geschmack bei. Wer das voll & ganz genießen will, schüttelt die Flasche vor dem Öffnen sanft, um die Hefe zu lösen und im Wein zu verteilen. Das Ergebnis ist funky! Ein trüber Prickler mit knalliger Frucht und schönen Hefenoten.

Aber woher kommt denn heute, wo es auch moderne Verfahren zur Sektherstellung gibt, die Idee, Pét Nat zu machen? Überwiegend Jungwinzerinnen und Jungwinzer probieren auch unkonventionelle Methoden der Weinbereitung aus. Sei es aus Neugier, als Inspiration für die eigene Weinstilistik oder einfach zum Spaß. In diese Kategorien der ungewöhnlichen Arten der Weinbereitung gehören zum Beispiel auch Orange Weine (Weissweine, die im Keller wie Rotweine behandelt werden), unfiltrierte Weine oder Naturweine (die möglichst ohne Schwefel auskommen sollen). Die prickelnde Variante dieser Experimente ist eben der Pét Nat. Statt weiter blumige Worte rund um diese spannenden Methoden zu verlieren, solltet ihr einfach mal probieren! Vielleicht könnt auch ihr etwas Inspiration aus diesen besonderen Tropfen ziehen. Wir sind jedenfalls große Fans!

Pét Nat Weiss | RAW White: Yuzu, Apfel, Frisch! In der Nase überkommt euch ein brotig-hefiger Duft mit Noten von Yuzu, grünem Apfel und Zitrone, wie man es eigentlich von dem ein oder anderen Champagner kennt. Der erste Schluck wird euch direkt überzeugen. Power, Frucht und eine frische Säure, die zum nächsten Schluck einlädt. Lasst die Korken knallen… äh die Flasche Ploppen!

Pét Nat Rosé | RAW Rosé: Himbeere, Rhabarber, RAW! Auch bei ihrem Rosé Pet Nat bleiben sich die Eschenhof-Holzer Jungs treu und zaubern einen super leckeren und herrlich süffigen Prickler in die Bierflasche. Kaum habt ihr die Flasche ploppen lassen, strömt euch ein Duft von frischer Himbeere entgegen. Am Gaumen wandelt sich das Ganze in Richtung Rhabarber und dank der Hefe in dem Pet Nat gesellt sich ein leicht vanilliger Schmelz dazu. Das Ganze ist so süffig, dass wir beim Verkosten, ohne es gemerkt zu haben, die Flasche leer getrunken haben.