Weiter geht’s mit unserer Weinreise! Cette fois: la France. Nach dem trockenen theoretischen Teil könnt ihr euch mit dem Frankreich-Paket dem feucht(-fröhlich)en Probieren widmen und euch den französischen Glanz nach Hause holen.
Champagner, Bordeaux, Chablis, Pouilly Fumé – eigentlich nur die Namen französischer Weinbauregionen. Doch sie stehen weltweit für höchste Qualität im Weinbau. Anders als in Deutschland, wo auf den meisten Preislisten ein buntes Rebsorten-Treiben herrscht, spezialisieren sich die verschiedenen Weinregionen Frankreichs auf bestimmte Rebsorten und Ausbaustile. Trinkt man einen Chablis, beschreibt man mit der Aussage nicht nur die Herkunft, sondern gleich auch die Rebsorte: Chardonnay. Bordeaux-Weine sind Rotwein-Cuvées, meist aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc. Trinkt man einen Pouilly Fumé, heißt das: es ist ein Sauvignon Blanc, obwohl es eigentlich ein Herkunftsgebiet an der Loire ist, das sich aus dem Namen der Stadt Pouilly-sur-Loire und dem Wort fumé (franz. für geräuchert, eine Anspielung auf Feuersteinaromen im Bouquet) zusammensetzt. Die größte Erfolgsgeschichte in der Wein-Profilierung ist wohl der Champagner.
Auf dem Weltmarkt funktioniert das super. Französische Weine und Herkunftsbezeichnungen sind Marken. Obwohl der Anteil Frankreichs am Weltweinmarkt in Bezug auf die Menge nur 20% beträgt, ist der Anteil in Bezug auf den Umsatz bei 25%. Hinzu kommt, dass Frankreich mit seinen 786.000 ha Anbaufläche das flächenmäßig drittgrößten Weinland der Welt, nach Spanien und China, ist. Allein die Anbaufläche von Bordeaux ist mit 120.000 ha größer als alle deutschen Anbaugebiete zusammen.
Was ist das Geheimnis hinter der französischen Erfolgsgeschichte? Das Terroir! Das heißt, man soll Herkunft, Boden und Klima im Wein schmecken können. Diese Besinnung auf die Gegebenheiten der Natur ist es auch, die hinter der Betonung der Weinregionen steckt. Auch auf den Etiketten findet sich diese Philosophie wieder. Je genauer die Herkunftsangabe ist, desto hochwertiger der Wein. Ein Wein aus einer besonderen Lage steht also über dem Wein, der beispielsweise aus einem bestimmten Ort kommt. Diese Idee war so erfolgreich, dass die Logik des französischen Weingesetzes weltweit adaptiert wurde.
Die passenden Tropfen für euren französischen Abend haben wir euch schon ausgesucht, ihr müsst nur noch Baguette, Käse und vielleicht ein paar Kerzen besorgen. À votre santé!
F A K T E N
Anbaufläche: 786.000 ha
– rote Trauben: etwa 75% / 604.500 ha
Weinbaubetriebe: ca. 144.000
Weinproduktion: 47.500.000 hl
Weinexport: 14.000.000 hl
Weinkonsum pro Kopf: 27 Liter
Durchschnittspreis Wein/Liter: 4,26€
Meist angebaute Rebsorten:
1. Merlot – 14 %
2. Grenache Noir – 11 %
3. Ugni Blanc (für Cognac und Armagnac) – 10%