heute geht es um einen ‚Jungspund‘. Wir haben für Euch eine Rebsorte, die besonders interessant und gleichzeitig noch relativ unbekannt ist. Wir sind uns sicher, dass die meisten von Euch diese noch nicht probiert haben oder gar kennen. Na, haben wir Euch jetzt ein bisschen neugierig gemacht? Wir lüften das Geheimnis:

ALL ABOUT… ROTER RIESLING !

Riesling ist klar und Euch allen ein Begriff. Aber Roter Riesling? Das erste Bild, welches einem in den Kopf schießt, ist eine rote Beere. Aber es ist kein Rotwein, der aus diesem Riesling produziert wird, so viel können wir Euch direkt sagen.

Der Rote Riesling ist eine sehr seltene Variante des Rieslings, die vermutlich durch zahlreiche Mutationen entstanden ist. Vermutlich? – Ja, denn es laufen nach wie vor zahlreiche Forschungsprojekte um und mit dem Roten Riesling, um Genaueres über dessen Herkunft und Verwandschaft zu erfahren.

Seit dem Jahr 2000 sind die Rheingauer Winzer in Verbindung mit der Forschungsanstalt der Universität Geisenheim daran, die Rebsorte Roter Riesling, sprich die „Urform“ des Rieslings, in Deutschland wieder heimisch zu machen. Seit 2003 wird er daher vorrangig im Rheingau selbst angebaut. Durch den Erfolg der Rheingauer Winzer sowie deren Arbeit, die sie in das Projekt hineinstecken, wurde die Rebsorte am 15.01.2018 offiziell zugelassen, genau deswegen hatten wir zu Beginn auch die Rede von einem ‚Jungspund‘. Erst seitdem ist unser vermeintlicher Exot im Bundessortenamt für Rebsorten eingetragen.

Der Name kommt von der Beerenfarbe bzw. Beerenschale, welche lachsfarben ist und einen leicht rötlichen Schimmer wirft. Die Sensorik kommt dem uns allen bekannten Riesling nah.

An dieser Stelle wollen wir ein paar coole Weinwissens-Facts loswerden und damit für Klarheit sorgen: Es gibt rote Weintrauben, aus denen geile Rotweine, fruchtige Rosés und elegante Blanc de Noirs produziert werden. Dann haben wir weiße Weintrauben für den Weisswein und ganz besonders drei lachsfarbene Trauben, aus denen auch Weißwein hergestellt wird. Neben dem eben erwähnten Roten Riesling schauen so auch die Beerenschale des Grauburgunders und die des Gewürztraminers aus.

Das Thema Roter Riesling ist cool, trotzdem wollen wir gerne noch etwas mindestens genauso interessantes anschließen, weil es einfach perfekt dazu passt. Ihr seht, dieser Newsletter hat es in sich… 😉

Der Rote Riesling ist nämlich eine von sieben Rebsorten, die in einem Vino aus unserem Weinregal stecken, nämlich in dem „Historischen Rebensatz“. Ja, ihr habt richtig gehört – ein Wein, der bewusst aus sieben Rebsorten besteht. Das ist kein neumodischer Trend oder irgendeine neue Erfindung. Nein, dahinter steckt eine lange historische Geschichte des Weinbaus.

Früher – und zwar wirklich früher, vor Jahrhunderten, standen die Rebsorten, die man eben hatte, alle zusammen auf einem Feld. Es war einfach praktisch und kostengünstig. Wenn der Herbst vor der Tür stand, wurden die Trauben auch alle zusammen gelesen, gepresst und abgefüllt. Der Hintergedanke war der, dass verschiedene Sorten mit verschiedenen klimatischen Ansprüchen sich gegenseitig ausgleichen können. Diese historische Form ist heute unter dem „Historischen Rebensatz“ – oder auch „Gemischten Satz“ (in Österreich) – bekannt.

Eine traditionelle Ausbauart, die das Weingut Baron Knyphausen mit einem schönen geschichtlichen Gedanken wieder aufgenommen hat und durch eine einzigartige Kombination der unterschiedlichen Rebsorten einen wahnsinnig interessanten Wein geschaffen hat.

 

HISTORISCHER REBENSATZ

WEINGUT BARON KNYPHAUSEN

Der Duft von Nektarinen, exotischem Obst und blühenden Obstbäumen. Gleichzeitig überraschend herb und super lebendig. Keine Sorte drängt sich in den Vordergrund, sondern alle gehen im harmonischen Ganzen auf. Aber probiert ihn am besten selbst.

 

 

P.S. Es sind übrigens alles alte Sorten: Riesling, Roter Riesling, Gewürztraminer, Silvaner, Heunisch, Elbling und Gelber Orleans.
Die Bilder sprechen für sich – genauso auch der Wein!