Das Schlagwort HOLZ taucht immer wieder im Zusammenhang mit Wein auf. Dabei geht es meist darum, ob ein Wein im Holzfass ausgebaut wurde oder nicht. Die wichtigsten Punkte rund um Holz & Wein, haben wir euch mal zusammengefasst.
Weinfässer werden i.d.R. aus Eichenholz hergestellt, das sich aufgrund der Härte und des geringen Harzgehaltes optimal dafür eignet. Man unterscheidet zwischen französischer bzw. europäischer Eiche, die mit der Faser gespalten werden und am Ende eleganter im Geschmack sind. Diese Fässer sind jedoch auch teurer, als die aus amerikanischer Eiche. Diese werden in Form gesägt und sind daher günstiger aufgrund der einfacheren Herstellung. Sie sind jedoch auch derber im Geschmack. Wieso soll man nun überhaupt Weine in ein Holzfass legen? Zum einen hatte man früher gar keine andere Wahl: Edelstahltanks sind in der über 2000-jährigen Geschichte des Weinbaus eine neue „Erfindung“. Zum anderen findet folgender Prozess statt: Holz atmet, d.h. es ist nicht luftdicht und es findet eine Mikrooxygenierung statt. Es kommt also weiter etwas Sauerstoff an den Wein. Dadurch verändert sich zum einen die Frucht, die eher reifer wird und manchmal auch Richtung Dörrobst geht. Zum anderen wird der Gerbstoff weicher. Insgesamt wird ein Wein durch den Fassausbau harmonischer. Es werden sowohl rote, als auch weisse Weine in Holzfässern ausgebaut. Egal ob rot oder weiß: Der Wein muss von sich aus die Kraft haben, damit er nicht vom Holz erschlagen wird. Je kleiner ein Fass ist, desto größer ist die Holzoberfläche pro Liter Inhalt und dementsprechend größer ist auch der Einfluss. Die gängigste Größe für Fässer sind 225 Liter. Diese Fässer werden Barriques genannt.
Bevor die Fässer für den Weinausbau das erste Mal genutzt werden können, müssen sie innen ausgebrannt werden. Dieser Vorgang nennt sich toasten. Es gibt unterschiedliche Toastungsgrade. Je stärker das Toasting, desto mehr rauchige Aromen sind am Ende im Wein. Typische, mit dem Holzausbau verbundene (Rauch-)Aromen sind: Vanille, Kaffee, Kakao, Leder, Zedernholz, Tabak und Räucherspeck. Wieso macht man das nicht mit jedem Wein? Zum einen sind Holzfässer teuer! Neue Barriques kosten zwischen 400€ und 1200€ und werden meist „nur“ 3 – 4 mal benutzt. Es gilt: Je neuer das Fass, desto größer der Einfluss auf den Wein. Alternativen wie Chips (Eichen-Hackschnetzel im Netz, (ähnlich wie ein großer Teebeutel) oder Staves (Eichenbretter; werden innen am Stahltank angebracht) ahmen den Holzausbau nach. Allerdings bringen sie lediglich die Raucharomen mit, nicht aber den harmonisierenden Effekt der Mikrooxygenierung. Zum anderen entscheidet der Winzer was für einen Wein er haben möchte. Nicht jeder Wein soll ein breites Ding mit fetten Röstaromen werden. Junge und frische Weine beispielsweise gelingen auch im Edelstahlank.
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