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Weinwissen | Rebschnitt

Denkt man an den Winzerberuf, hat man häufig ein romantisches Bild von braungebrannten Leuten im Kopf, die in kurzen Hosen im Weinberg stehen und durch Sonnenbrillen ihre blühenden Reben betrachten. Fährt man allerdings aktuell durch die Weinberge, bietet sich ein etwas anderes Bild. Die Armen stapfen zur Zeit in dick gefütterten Gummistiefeln und eingemummelt wie Inuit durch matschig zugeschneite Zeilen und schneiden ihre Reben. Aber warum machen sie das?

Der Rebschnitt hat mehrere Funktionen bzw. Gründe, aber fangen wir vorne an. Beim Rebschnitt werden die Reben zurückgeschnitten, d.h. das ganze Holz, was im nächsten Jahr nicht benötigt wird, kommt weg. Was man benötigt, hängt davon ab, in welchem Erziehungssystem die Reben stehen, also in welche Form sie gebracht werden sollen.

In Deutschland ist es meist ein Spaliersystem, also eine Erziehung in Reihen, bei der die Trauben auf gleicher Höhe hängen und die Laubwand in einem Drahtrahmen gehalten wird. Dazu lässt man beim Rebschnitt nur den Knorz (den Stamm) und ein oder zwei Triebe, sogenannte Fruchtruten stehen. Je nachdem wie lang und wie viele Fruchtruten stehen bleiben, bestimmt man schon grob den Ertrag des nächsten Jahres und damit auch entscheidend die Konzentration, also tendenziell auch die Qualität der Trauben.

Der Rebschnitt ist eine der wichtigsten Arbeiten des Jahres und bestimmt folgende wichtige Punkte:

– das Erziehungssystem

– das Ertragsniveau und damit auch in nicht unerheblichem Maße die Qualität

–die Lebensdauer der Reben

– die Anzahl der Finger am Winzer 🙂

GW-Winzer Jens und GW-Weinnerd Max waren im Januar im Weinberg unterwegs und zeigen euch, wie der Rebschnitt funktioniert!

 

Weinwissen | Flaschenformen

Fast genauso spannend wie der Inhalt von Weinflaschen, kann ihre Form und Farbe sein. Im Februar steht bei vielen Winzern nach der harten Arbeit im Weinberg und im Keller nun die Abfüllung des fertigen Produkts an. Dabei ist Flasche nicht gleich Flasche: Soll es eine Bordeauxflasche sein, ein traditioneller Boxbeutel oder doch die Schlegelflasche? Soll sie grün sein, braun oder doch durchsichtig? Bei der Beantwortung dieser Fragen geht es nicht nur darum, was gut aussieht. Dunkles Glas schützt insbesondere Rotweine vor zu viel Licht. Denn ein Rotwein kann durchaus in der Flasche noch etwas reifen und länger gelagert werden. Zu viel Licht beschleunigt jedoch den Verfallsprozess. Das dunkle Glas soll den Wein also vor zu viel schädlicher UV-Strahlung schützen und ihn so länger haltbar machen. Anders sieht das meist beim Rosé aus, das rosa Leuchten soll nicht erst im Glas zu sehen sein. Bei diesen Weinen, die meist jung (also direkt) getrunken werden, kann man mit einer durchsichtigen Flasche das knallige Pink hervorheben.

Bei der Form der meisten Flaschen spielt Tradition eine große Rolle. Früher konnte man anhand der Flaschenform die Region oder das Land erkennen, woher der Wein stammt. Diese Wiedererkennbarkeit war von den Winzern gewollt. Die Bordeauxflasche wurde eigens entwickelt, um sich von anderen Weinregionen wie zum Beispiel dem Burgund abzuheben. Die Burgunderflasche ist eher bauchig mit schmalem Hals, die Bordeauxflasche hat einen eher geradlinigen Körper und hohe Schultern. So heißt die Stelle, an der die Flasche zum Hals zusammenläuft.

In Deutschland weit verbreitet ist die Schlegelflasche (in braun oder grün), die sich optimal stapeln lässt. Das spielte vor allem früher bei dem Export der Weine über den Rhein eine große Rolle: viele Flaschen konnte man so auf wenig Platz exportieren. Und auch heute zu Zeiten des Onlinehandels passen schmale Flaschen natürlich besser in die Pakete und sind auch etwas leichter.

Auf dem Foto zu sehen:

Links: Der Rosé von 5 Elementos in einer durchsichtigen Bordeauxflasche.

Mitte: Das Tandem von Louis Max in einer grünen Burgunderflasche.

Rechts: Der Pornfelder von Lukas Krauß in einer braunen Schlegelflasche.

Vegane Weine | Weinpaket

Das Wort vegan ist seit einer geraumen Zeit in aller Munde. Und auch auf vielen Weinetiketten ist es zu finden. Doch was genau bedeutet das bei einem Wein, wenn er als vegan bezeichnet wird? Denn im Grunde besteht er doch nur aus Trauben.. oder?
Natürlich, jedoch können Weine auch nicht vegan hergestellt werden!
Bei der Gärung werden nämlich technische Hilfsstoffe eingesetzt wie Gelatine, Eiweiß oder Hausenblase – alles tierische Produkte. Zwar werden diese Schönungsmittel vor dem Füllen wieder entfernt, dennoch wurden sie zur Herstellung des Weins eingesetzt, sodass dieser nicht mehr vegan ist.

V E G A N E S W E I N P A K E T
Hier geht’s zum Paket!


Diesen Aspekt haben wir bei der Zusammenstellung unseres neusten Weinpakets besonders berücksichtigt. Wir präsentieren stolz einen bunten Mix aus vegan zertifizierten Weinen.
Jedoch aufpassen: Wo vegan drinnen ist, muss nicht auch immer vegan drauf stehen! Nicht alle Weingüter legen Wert auf diese recht teure Zertifizierung.
Bei diesem Paket könnt ihr euch aber sicher sein und direkt schon mal ein Weinglas herholen! Prost!

Hier haben wir noch mal alle veganen Weine aus unserem Paket aufgelistet:

SEKT BRUT | Lukas Krauß | Hier geht’s zum Sekt!

DAYDRINKING ROSÉ | Weingut Hörner | Hier geht’s zum Wein!

PIW – KRAUSS – GRAUBURGUNDER | Partner In Wine | Hier geht’s zu Wein!

STEINBOCK – SAUVIGNON BLANC | Weingut Hörner | Hier geht’s zum Wein!

PORNFELDER | Mann mit Hut | Hier geht’s zum Wein!

CHAPEAU KRAUSS | Lukas Krauß | Hier geht’s zum Wein!

Spit Or Swallow

Deine Chefin oder dein Kumpel sind totale Weinfreaks und du bist mal wieder zu einer gemeinsamen Weinverkostung eingeladen. Aber wie hält man eigentlich das Glas und warum stecken die ihre Nase immer so tief ins Glas? Wir erklären dir das seltsame Verhalten der Weintrinker.

Geht man auf eine Jahrgangspräsentation, eine Verkostung oder das Meeting des Chardonnay-Clubs, kommt man um den – für einen Hobbyweintrinker oft affig wirkenden – Weinkenner-Habitus nicht herum. Nach dem konzentrierten und feinmotorisch anspruchsvollen Öffnen der verkorkten Weinflasche wird als erstes der an einem Stück herausgelöste Korken ausführlich beschnuppert.

Die vorher bereitgestellten Gläser werden nun mit ausreichend perfekt temperiertem Wein befüllt und das goldene Nass wird kunstvoll-elegant im Glase gekreist. Jetzt endlich steckt der Weinfreund von Welt seine Nase tief ins Glas und erkundet olfaktorisch den zu begutachtenden Tropfen. Vorsichtig wird ein Schluck Wein in den Mund genommen und mit lauten, schlotzigen Geräuschen durch eben diesen getrieben, bevor man den wild durcheinandergewirbelten Rebensaft mit einem lauten Plätschern in den wartenden Spuckeimer schießt. Von den dann folgenden sprachlichen Ergüssen müssen wir gar nicht erst anfangen.

Das steckt hinter dem Getue

Das Gehabe rund um den Wein kann schon sehr befremdlich sein, doch hinter den Gesten und Marotten steckt meist mehr. Gehen wir doch mal Schritt für Schritt durch eine Weinverkostung.

Das Öffnen der Flasche wird oft schon geradezu zelebriert. Ist die Flasche durch einen Naturkorken verschlossen, ist das richtige Werkzeug äußerst hilfreich. Ein Kellnermesser hilft hier sicherlich am meisten. Da ist ein Kapselschneider dran, ein kleines Messer, mit dem man die Plastik- oder Zink-Kapsel, die den Korken unter sich verbirgt, gut abnehmen kann. Außerdem kann man mit einem Kellnermesser ohne viel Kraft den Korken gerade aus der Flasche bugsieren, ohne ihn abzubrechen. Und warum wird der Korken nun so genau untersucht und beschnuppert? Der Naturkork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen und muss, bevor er die Weinflaschen verschließen darf, gereinigt werden. Wurde der Kork schlecht gereinigt, kommt es häufig zu Fehltönen im Wein. Man hört dann oft ein Entsetztes: „Der hat Kork“. Oft verrät der Geruch des Korkens schon, ob er einen Fehler in den Wein getragen hat, daher wird er gerne genauer begutachtet. Aber Vorsicht, manchmal entdeckt man den unangenehmen, modrigen Korkfehler auch erst beim Schnuppern am Wein im Glas, oder gar beim ersten Schluck.

Lass das Glas kreisen

Sobald der Wein im Glas ist, geht das Schauspiel weiter. Cool ist, wer am lässigsten mit dem Glas umherschwingt und Wein in Bewegung bringt. Doch auch hier gibt es einen äußerst praktischen Nutzen hinter der Geste. Durch die Bewegung wird der Wein großflächig auf der Glasinnenwand verteilt. Hier kommt es dann gleich zum nächsten Akt. Denn steckt man unmittelbar nach dem Schwenken die Nase in das Glas, kann man deutlich mehr riechen. Alles was der Wein an Duft freigibt, sind flüchtige Stoffe und durch die Bewegung und die Benetzung der Glasinnenwand wird mehr davon preisgegeben. Solltet ihr Probleme haben, das Glas kunstvoll zu schwingen, ohne euch zu besudeln, dann stellt das Glas einfach auf den Tisch und kreist auf der Tischplatte umher. Sieht noch nicht ganz so cool aus, aber funktioniert.

Duft und Geschmack hängen untrennbar zusammen und daher kommt nach dem geruchlichen Eindruck direkt der erste Schluck des Weines in den Mund. Auch hier versucht man, den Mund möglichst komplett mit Wein zu benetzen und durch die Bewegung und das Zusammentreffen von Wein und Luft mehr Duft und Geschmack wahrzunehmen. Man kann den Wein sanft und leise durch den Mund strömen lassen oder seine Mitverkoster durch lautes Gurgeln akustisch mit auf die Reise nehmen. Das muss jeder selbst wissen.

Spucken oder schlucken, das ist hier die Frage!

Steht vor euch ein „Spucki“ auf dem Tisch, ein kleines Gefäß zum Ausgießen aber auch Ausspucken von Wein, so steckt meist nicht das mangelnde Vertrauen in die Weinqualität dahinter. Aber wenn man viele Weine in kurzer Zeit probiert, ist ein „Spucki“ wirklich hilfreich. Sonst schmeckt mit jedem Schluck der Wein ein bisschen besser. Einfach schon der Laune wegen ist das in manchen Fällen vielleicht gar nicht so schlecht. Der „Spucki“ hilft, ein wenig länger durchzuhalten und konzentriert bei der Sache zu bleiben. Die meisten Eigenheiten der Weine kann man tatsächlich entdecken, ohne den Wein herunterzuschlucken.

Nicht so viel Theater

Doch am Ende darf man bei dem ganzen Theater nicht vergessen, warum man zusammengefunden hat und weshalb man die Weine verkostet. Denn meistens geht es nicht um eine dezidierte Analyse und Beurteilung der Weine, sondern darum, einen schönen Abend zu haben und die Vielfalt im Wein zu erkunden. Deswegen sollte der Spaß im Vordergrund stehen und der Spuckeimer vielleicht mehr im Hintergrund. Aber wenn ihr das nächste mal einen Wein im Glas habt, dann probiert doch mal aus, was für einen Unterschied es macht, das Glas vorher kreisen zu lassen oder den Wein zu gurgeln. Das richtige Paket zum Verkosten hat Geile Weine schon für euch zusammengestellt. In der Weinaromen-Weinprobe sind spannende Weine mit Anleitung zum richtigen Verkosten und Infos zu den einzelnen Sorten in einer Box. Genau das richtige für einen spaßigen Abend mit oder ohne „Spucki“.