Es geht bei unserem heutigen Rebsorten-Special um eine Sorte mit Doppelnamen:

ALL ABOUT… GEWÜRZTRAMINER!

Bevor wir zu diversen Facts und coolen Informationen der Rebsorte kommen, müssen wir kurz die Benennung thematisieren. Die Rebsorte Müller-Thurgau hat nämlich ein Synonym, welches gerne verwendet wird auch immer mehr für die Vermarktung genutzt wird: Rivaner. Es gibt auch eine Müllerrebe, diese ist allerdings ein Synonym zur Rebsorte Schwarzriesling, hat also nichts in diesem Rebsorten-Special zu tun. In der Weinwelt gibt es für einige Rebsorte mehr als einen Namen, auch wenn es sich um ein und dieselbe Traube handelt. Um Eure verwirrten Gesichtszüge zu entspannen, hier nochmal kurz und knapp:

Müller-Thurgau = Rivaner
Müllerrebe = Schwarzriesling
Grauburgunder = Ruländer

Jetzt aber back to MÜLLER-THURGAU! Wie kam es zu dem Namen und wer steckt hinter dem Ganzen?
Ein Professor namens Müller hat die Rebsorte in Geisenheim gezüchtet. Er kommt aus dem Thurgau, einem Kanton in der Schweiz. Lange Zeit hat man Riesling und Silvaner als die Elternteile gesehen, weshalb auch der Synonymbegriff Rivaner geboren wurde. Durch viele Experimente und Genforschungen wurde dies widerlegt.
Wir haben es mit einer Kreuzung aus Riesling x Madeleine royale zu tun.

11,5% macht der Flächenanteil an Müller-Thurgau in Deutschland aus, also jede Menge Trauben! In Deutschland ist Rivaner am meisten im größten deutschen Weinanbaugebiet Rheinhessen vertreten. Baden liegt auf Platz zwei, dicht gefolgt von der Pfalz. Es ist eine Rebsorte, die im Weinbau sowie in der deutschen Weinbaugeschichte eine tragende Rolle spielt. Leider war die Rebsorte früher als “der Massenwein” schlechthin bekannt. Er wurde in großen Mengen produziert und zu sehr günstigen Preisen verkauft.

Die Zeiten sind zum Glück vorbei und die heutige Winzergeneration probiert in den letzten Jahren den Imagewandel bestmöglich umzusetzen und sorgt für Aufklärung. Das ist auch der Grund, weshalb heute zur Vermarktung viele Weingüter gerne die Bezeichnung Rivaner nutzen, da viele Endkonsumenten die Rebsorte dann nicht mit Müller-Thurgau bzw. seiner Vergangenheit in Verbindung setzen.

Unser Motto ist ganz klar: Müller-Thurgau sollte nicht für Masse, sondern für Klasse stehen! Eine Aromarebsorte, welche so viel zu bieten hat und die Basis für klasse Weine bildet. Es kommt wie immer im Leben auf die Arbeit an, die man sich macht oder wie viel Mühe und Zeit man in etwas hineinsteckt. Die Winzer entscheiden sich heute bei dieser Rebsorte für minimale Erträge um so gesundes, qualitativ hochwertiges und aromenkonzentriertes Traubenmaterial zu bekommen. Die Müller-Thurgau-Rebe macht es da mit ihrem einzigartigen Aroma den Winzern so gar nicht schwer. Die Farbe ist eher blass bis hin zu einem kleinen verspielten Gelbschimmer, aber in der Aromatik weisen die Weine meist tolle gelbe Früchte wie Birne und auch ein Hauch von Citrus auf.

Am Beeindruckendsten ist eigentlich die Vielfältigkeit des Müller-Thurgaus. Diese Rebsorte ist sowohl reinsortig cool, ihr steht aber auch eine Perlage als Schaumwein super gut und gleichzeitig brilliert sie auch noch als perfekter Verschnittpartner, der jeder anderen Rebsorte in einem Cuveé gut tut. Müller-Thurgau bringt eine gute fruchtige Basis in jedes Cuveé.

Müller-Thurgau Weine sind einfach unkomplizierte Alltagsbegleiter, die man wirklich “all day long” süffeln kann. Und wie schaut’s aus mi möglichen Food-Pairings? Ein gegrillter mediterraner Feta passt genauso gut dazu wie eine Pizza.

Wir wollen Euch das Potential der Rebsorte erlebbar machen und haben Euch mal ein paar interessante Weine zusammengestellt. Eine vielseitige Mischung reinsortigen Müller-Thurgau’s sowie etwas Prickelndes und ein Cuvée:

MÜLLER-THURGAU

Angelina Schmücker

Müller-Thurgau wird so häufig unterschätzt, aber dieser hier ist einer der Sorte, der seine Kritiker zum Nachtrinken bringen wird. Eine längere Maischestandzeit und ein gemütliches Lagern auf der Hefe geben dem Müller Schmelz und Substanz. Die fast schon untypische Säure macht ihn spritzig und auf der Zunge jongliert er mit grünem Apfel, reifer Nektarine und Mango. Ihr merkt schon, dieser Müller-Thurgau ist ernstzunehmen und macht trotzdem Spaß. Für mehr Müller!

STIER – MÜLLER THURGAU

Weingut Hörner

Müller-Thurgau ist verschrien als Massensorte. Lange Zeit hat sich kaum einer getraut den Namen überhaupt zu erwähnen, geschweige denn ihn auf das Etikett zu schreiben. Dass es aber durchaus gute Gründe gibt die Rebsorte anzubauen, zeigt Thommy Hörner. Sein Müller ist ein sympathischer Süffelwein voll von frischer Frucht, angenehmer Säure und fabelhaftem Trinkfluss. Macht halt einfach Spaß, also traut euch an den Müller-Thurgau!

 

FRITZ MÜLLER PERLWEIN

Fritz Müller

Der Perlwein von Jürgen Hofmann und Guido Walter wird in der Presse als „deutsche Antwort auf Prosecco“ gehypt. Der Gedanke dahinter ist, einen richtig guten deutschen Perlwein zu einem fairen Preis herzustellen und nicht irgendeinen billigen Verschnitt ausländischer Fassware. Das Ergebnis ist spritzig, frisch, fruchtig und einfach trinkig.

 

ZWITSCHERN WEISS

Weingut Michel

Der weisse Einsteiger von Sebastian ist einfach ein freundlicher Wein! Helle und klare Frucht, leichtes Zuckerschwänzchen (obwohl trocken) und süffiger Trinkfluss. Davon kann man gut mal eine Flasche nehmen, sich ins Grüne setzen und den Vögeln beim Singen zuhören.

P.S. Die Ausstattung der Flaschen wird gerade geändert, möglicherweise sieht die Flasche, die bei euch ankommt, anders aus. Aber keine Sorge: Der Inhalt ist unverändert. 🙂