Quelle: Deutsches Weininstitut (DWI)

 

In unserem heutigen Special befassen wir uns mit einer fast verlorenen Rebsorte:

ALL ABOUT… ST. LAURENT!

Ist Euch die Rebsorte St. Laurent bekannt und habt ihr diese schon mal getrunken?

Ihr Ursprung liegt in Österreich, wo sie auch immer noch am häufigsten verbreitet ist. Trotzdem lässt sich festhalten, dass St. Laurent im Vergleich zu anderen Sorten allgemein sehr wenig verbreitet ist, vor allem in Deutschland. Daher hat diese interessante Sorte bei uns einen geringen Bekanntheitsgrad sowie eine rückläufige Nachfrage aufgezeigt. Vor ein paar Jahren war sie sogar schon so gut wie verschwunden. In Deutschland sind nun im Jahr 2021 wieder 588 Hektar Rebfläche mit St. Laurent bestockt. Diese Fläche konzentriert sich fast zu gleichen Teilen auf die Anbaugebiete Rheinhessen und Pfalz.

St. Laurent – allein der Name verbindet Geschichte, Religion und Genuss. Der Rebsortenname beruht höchstwahrscheinlich auf dem Kalender-Heiligen und Schutzpatron der Küche St. Laurentius. Aber wo liegen hier die Gemeinsamkeiten zur Traube?

St. Laurent ist eine sehr frühreife Sorte. Der Reifebeginn ist ziemlich genau der 10. August, was ebenso der Gedenktag des Heiligen St. Laurentius ist. Die frühe Reife bringt auch einen frühen Austrieb mit sich. Hier bangen die Winzer und Winzerinnen oft im Mai um die Maifröste und hoffen, dass sie gut davon kommen. Sie sind mit dem Anbau dieser Sorte einem größeren Risiko ausgesetzt.

Wir können Euch verraten, dass innerhalb der Weinbranche die Rebsorte oft als launig oder zickig bezeichnet wird. Einfach, weil sie hohe Ansprüche an die Lage und den Boden hat. Sind diese zu kühl, sind die Säurewerte auf einem zu hohen Niveau. Auch im Ertrag ist sie von Jahr zu Jahr extrem launig, sodass Weingüter so gut wie keine Richtlinien in Bezug auf eine Kalkulation der Erntemengen vornehmen können. Wenn es ganz blöd läuft, entscheidet sich die Rebsorte in einem Jahr sogar für ein ‘Sabbatjahr’. Das bedeutet, dass die Reben in einem Jahr einfach pausieren und überhaupt keinen Ertrag bringen. Die Ertragsunsicherheit ist daher das stärkste Argument, wieso viele Weingüter von dieser Sorte Abstand nehmen.

St. Laurent ist zwar eine Diva, aber hat auch ihre Reize: Sie hat eine tiefrote Farbe und ist so besonders in der Aromatik, dass viele Betriebe sie als Ergänzung ihres gehobenen Rotweinangebotes sehen. Also wirklich edle Tropfen, die zu besonderen Momenten wie dem Sonntagsbraten mit der Familie passen.

Nur Rotwein oder auch ein Rosé-Kandidat?

Wenn die St. Laurent-Beere für charakterstarke Rotweine steht, ist das für Winzer ein Hinweis dafür, dass die Basis für gehaltvolle Roséweine gegeben ist. Diese hingegen werden fruchtbetont und lebendig ausgebaut. Aromen wie Himbeeren und frische Erdbeeren springen einem förmlich entgegen und passen dann perfekt zu einem Avocadobrot, Flammkuchen mit Feta oder knackigen Sommersalaten.

Wenn wir nun hoffentlich Eure Neugier für St. Laurent wecken konnten, macht es wirklich Sinn, die Möglichkeit zu ergreifen und ein paar unterschiedliche Typen des St. Laurents zu probieren. Auch als Verschnittpartner (also in einem Cuvée) wird er gerne eingesetzt, weil er seine Aromen stark vertritt und für einen langen Abgang sorgt.

Wir haben Euch mal ein paar interessante Weine aus unserem Sortiment zusammengestellt:

 

ST.LAURENT RÈSERVE

Jana Hauck

Ein Mix aus Brombeeren, Walderde und einem kleinen Kräuterstrauß springen aus dem Glas. Abgerundet wird das Ganze durch eine weiche Tanninstruktur und einem dezenten Mokka-Schoko-Touch. Eine flüssige Wolldecke, die sich wohltuend und kuschelig beim Trinken an die Zunge schmiegt. Probiert ihn mal zu Lammschulter in Rosmarin-Rotweinsauce… köstlich!

 

 

 

ST.LAURENT ROSÉ

Weingut Ludwig

Dass die Mosel nicht nur Riesling kann, sondern auch grandiose Rote und Rosés rausfeuert, wird vielen Leuten erst langsam bewusst. Dieser hier ist ein famoses Beispiel dafür! Keine rundgelutschte Erdbeerbowle, sondern herbe Johannisbeeren, rote Äpfel und Kräuter. Dazu knackige Frische und irrer Trinkfluss. Perfekt, um sich an einem heißen Tag zu erfrischen…

 

 

#PRETTY

Wine Girls United

Der #pretty Rosé ist ein Cuvée aus St. Laurent, Spätburgunder & Zweigelt von Angelina Schmücker. Er ist trocken, unerhört frisch, mit bizzelnder Säure und herber Würze. Beerige Frucht rundet die Nummer ab und gibt ihm Trinkfluss, ohne kitschig zu wirken. Halt einfach guter Wein, der keinen Bock auf Klischees hat. Super zum Schnitzelbrötchen.

 

 

CUVÉE ROT

Dambach SOPS

In dieser Cuvée stecken nicht nur einheimische Rebsorten, wie Portugieser und St. Laurent, sondern auch Cabernet Sauvignon. Der Letztere gibt dem Wein eine geniale Struktur, die leckere Würze und Power. Portugieser und St. Laurent sorgen für die fruchtige Nase und den samtigen Touch am Gaumen. Cuvée Rot sollte in keiner Hausapotheke fehlen, da es die beste Schluckimpfung gegen schlechte Laune oder jeglicher anderer Alltagsbeschwerden ist. Der Wein passt aber auch super auf eine große Dinnertafel, mit vielen Freunden und tollem Essen.